Ein Autounfall ereignet sich in Uetze. Was zunächst wie ein gewöhnlicher Einsatz aussieht, entpuppt sich für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr jedoch als eine besondere Herausforderung: Die Frau auf dem Beifahrersitz des verunglückten Kleinbusses ist blind…Wie die Feuerwehrleute die Situation gemeistert haben, seht ihr in der folgenden Reportage. Viel Spaß!
Autounfall in Uetze – die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz
Jens Blenk ist der stellvertretende Gemeindebrandmeister bei der Feuerwehr Uetze. Die Wehr zählte zuletzt mehr als 300 Mitglieder, unter ihnen 79 im aktiven Dienst sowie 23 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr. Jens Blenk ist seit mittlerweile 27 Jahren dabei und hat schon vieles erlebt, darunter auch einen recht ungewöhnlichen Einsatz, dessen Szenario für die Kameraden zu diesem Zeitpunkt neu war: „Wir werden ab und zu zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen gerufen. Das kommt leider Gottes immer wieder vor. Diesmal hatte ein VW-Transporter, der als Schulbus genutzt wurde, einen Unfall. Als wir am Ort des Geschehens ankamen, war der Fahrer auch schon im Rettungswagen und wurde versorgt. Er war nicht eingeklemmt und konnte ohne Weiteres aus dem Fahrzeug aussteigen“, erinnert sich Jens Blenk.
Technische Einsätze sind Alltag für die Feuerwehr
Solche Verkehrsunfälle gehören zum Alltag der Feuerwehren, egal ob Freiwillige oder Berufsfeuerwehr. In solchen Situationen arbeiten Feuerwehr und Rettungsdienst eng und in ständiger Abstimmung zusammen. In den meisten Fällen können sich die Feuerwehrleute bei solchen Szenarien auf ihre Kernaufgabe, nämlich die technische Rettung, konzentrieren. Bei Einsätzen mit eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen muss jeder Handgriff sitzen. Das gewährleisten die Freiwilligen durch regelmäßiges Üben der nötigen Abläufe. In nahezu jedem Fall kommt ein sogenannter Spreizer zum Einsatz, um das durch den Unfall beschädigte Fahrzeug zu öffnen und das Opfer befreien zu können.
Die besondere Herausforderung: Rettung einer blinden Frau aus dem Bus
In dem verunfallten Schulbus in Uetze saß neben dem Fahrer noch eine weitere Person: eine blinde junge Frau. Sie wurde bei dem Unfall eingeklemmt und dies stellte für die Kameraden eine neue Situation dar. „Denn entweder sind die Personen nicht bei Bewusstsein oder sie sehen, was wir tun und sind dadurch auf unsere Einsätze vorbereitet“, erklärt Jens Blenk.
Feuerwehr greift zur Crashrettung (Sofortrettung)
In solch einem Fall muss die Feuerwehr eine sogenannte Crashrettung, auch Sofortrettung genannt, durchführen. Das bedeutet, dass eine Person aus einer Lebensgefahr befreit werden muss. Mit dem nötigen Gerät, das der Feuerwehr zur Verfügung steht, muss das Opfer eines Unfalls so schnell und gezielt wie möglich aus seiner misslichen Lage gerettet werden. „Und da dürfen wir nicht zimperlich sein; müssen den Patienten also wenn nötig auch am Schlafittchen fassen und ihn aus einem Wagen oder ähnlichem Herausziehen!“, sagt der stellvertretende Gemeindebrandmeister.
Die besondere Herausforderung für die Kameraden der Feuerwehr war in diesem Fall, dass das Unfallopfer wegen seiner Erblindung nicht sehen konnte, was genau geschieht und die Feuerwehrleute jeden Schritt erklären mussten. Schließlich galt es vorsichtig zu sein, die junge Frau nicht zu erschrecken und ihr zusätzlich Angst zu machen. „Das war für uns eine große Herausforderung, die wir aber sehr gut gemeistert haben“, fasst Jens Blenk diesen außergewöhnlichen Einsatz zusammen.
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