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Juni 4, 2018 9:42

Warum Feuerwehr? Darum lohnt sich das Ehrenamt!

2024-03-05T16:22:24+01:00Juni 4, 2018 9:42 am|

Ja zur Feuerwehr – was gefällt euch an der Feuerwehr?

Wir waren mit der „Ja zur Feuerwehr“-Videobox auf der „Blaulichtmeile“ beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in Hannover unterwegs. Dort haben wir euch gefragt, warum ihr „Ja zur Feuerwehr“ sagt oder was euch bei der Feuerwehr besonders gut gefällt. Die Antworten seht ihr in der folgenden Reportage. Viel Spaß!

Warum „Ja zur Feuerwehr“?

Die Kampagne „Ja zur Feuerwehr“ ist eine von vielen Maßnahmen des Landes Niedersachsen, um den Nachwuchs der Feuerwehren zu sichern und das Ehrenamt somit zukunftsfähig zu machen. Denn wie zahlreiche Vereine hat auch die Feuerwehr das Problem, dass der Nachwuchs langsam knapp wird. Ob wegen Wegzugs, der Gründung einer Familie, Hausbau und mehr: Junge Leute engagieren sich in ihrer Freizeit leider immer seltener im Ehrenamt. So steigt der Altersdurchschnitt bei den Freiwilligen Feuerwehren im Land Niedersachsen stetig – und wenn Mitglieder ausscheiden, kommen oftmals nicht genügend neue nach. Das müssen sie aber! Denn wer sonst soll helfen, wenn es brennt.

Mit Videos, Flyern, großen Bannern, aber auch Aktionen der einzelnen Feuerwehren – so etwa Tagen der offenen Tür oder Aktionen an Schulen und in Kitas – soll die wichtige Arbeit der Kameradinnen und Kameraden in den Gemeinden vorgestellt werden. Wer kann bei der Feuerwehr mitmachen? Was tut ein Feuerwehrmann neben dem Löschen von Bränden noch alles? Welche Wehren haben bereits Kinder- und Jugendgruppen? Wie wird das Thema in den Schulunterricht integriert?

Diese und viele weitere Fragen werden im Rahmen der Kampagne beantwortet. Zusätzlich gibt es natürlich allerhand Informationen, etwa zu Ansprechpartnern vor Ort oder sogar der beruflichen Perspektive bei der Feuerwehr.

Wie wichtig ist die Feuerwehr? Antworten aus der Videobox

Um herauszufinden, welchen Stellenwert die Feuerwehr für euch hat, was ihr an der Wehr schätzt und warum ihr womöglich schon „Ja zur Feuerwehr“ gesagt habt, waren wir mit unserer Videobox am Tag der Deutschen Einheit auf der „Blaulichtmeile“ in Hannover unterwegs. Und wir haben sehr interessante und aussagekräftige Statements eingefangen, die verdeutlichen, dass wohl jedem bewusst ist, wie wichtig dieses Ehrenamt ist. Doch lest selbst!

  • „Es ist schön, dass es die Feuerwehr gibt. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche!“
  • „Die sind immer da, wenn man Hilfe benötigt!“
  • „Sie machen eine tolle Jugendfeuerwehr, in der auch mein Sohn aktiv ist!“
  • „Ich bin froh, dass ich schnelle Retter um die Ecke habe!“
  • „Wir haben etlichen Menschen helfen können, das ist ein schönes Gefühl!“
  • „Anderen Leuten zu helfen, das ist das A&O!“
  • „Wir sind ausgebildet und können das!“
  • „Es macht Spaß, in der Gemeinschaft zu arbeiten, man arbeitet als Team zusammen, man lernt Leute kennen…“
  • „Ich kann nur den Hut ziehen vor der Freiwilligen Feuerwehr!“
  • „Wenn was passiert, dann ist die Feuerwehr immer an meiner Seite, das weiß ich!“
  • „Und wir sagen Ja dazu, gar keine Frage.“
  • „Ich bin dabei!“
  • „Stellt euch vor, ihr drückt euch und alle anderen drücken sich!“ – „Darum ja zur Feuerwehr!“

Groß und Klein wissen, dass die Feuerwehr gebraucht wird. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, 365 Tage im Jahr, sind die Kameraden im Einsatz und gehen für euch sprichwörtlich durchs Feuer. Das bedeutet natürlich manchmal Stress, aber – wie die Reaktionen der Befragten zur Feuerwehr zeigen – bringt dieses Ehrenamt auch allerhand Spaß mit sich. Und jede Menge Anerkennung! Deshalb sagt auch ihr „Ja zur Feuerwehr!“

Werde Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Niedersachsen!

In Niedersachsen engagieren sich 125.000 Männer und Frauen in 400 Gemeinden in der Freiwilligen Wehr. Bist du schon dabei? Falls nicht, dann kannst du gerne mitmachen, um dieses wichtige Ehrenamt auch in Zukunft zu sichern. Dich um die Sicherheit und den Umweltschutz bemühen, für andere da sein, bei der Nachwuchsförderung unterstützen und vieles mehr. Möchtest Du mehr erfahren und eine Freiwillige Feuerwehr in deiner Nähe finden? Auf unserer Seite kannst Du Dich direkt erkundigen und aktiv werden. Leg jetzt los!

 

Mai 17, 2018 11:37

Arbeiten bei der Feuerwehr in Niedersachsen? So geht’s!

2024-03-05T16:21:34+01:00Mai 17, 2018 11:37 am|

Die meisten Feuerwehrleute starten und bleiben bei der Freiwilligen Feuerwehr. Manche entscheiden sich aber auch dazu, das Helfen zu ihrem Beruf zu machen. Die Berufsfeuerwehr Wolfsburg hat uns einen Einblick in den „Alltag“ einer Berufsfeuerwehr gegeben. Wer bei der Berufsfeuerwehr arbeiten kann, welche Aufgaben die Beamten haben und was sie noch alles tun, außer Leben zu retten, seht ihr in dieser Reportage. Viel Spaß!

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Die Berufsfeuerwehr in Niedersachsen

In Niedersachsen schützen mehr als 125.000 freiwillige Feuerwehrleute die Bevölkerung vor Bränden und anderen Gefahren. Dieses wichtige Ehrenamt üben die Kameraden und Kameradinnen neben ihrem Beruf aus. Doch manchmal ist das noch nicht genug. Sie machen das Helfen zu ihrem Beruf und sind als Berufsfeuerwehrleute tätig.

Alle 11 Berufsfeuerwehren in Niedersachsen

Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen, andere Kommunen in Niedersachsen können eine Berufsfeuerwehr aufstellen, ausrüsten, unterhalten und einsetzen. In Niedersachsen gibt es derzeit elf Berufsfeuerwehren, nämlich in Cuxhaven, Delmenhorst, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven und Wolfsburg sowie zwei hauptamtliche Wachbereitschaften in Emden und Hameln.

Wer mitmachen will, für den sind körperliche Fitness und eine abgeschlossene Berufsausbildung schon ein guter Start.

Arbeiten bei der Feuerwehr – mit Ausbildung oder Studium wird es möglich!

Bei der Berufsfeuerwehr wird zwischen dem mittleren und dem gehobenen Dienst unterschieden.

Jacinta Kempfer ist 32 Jahre alt und Brandmeisterin bei der Berufsfeuerwehr Wolfsburg. Nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung zur Ergotherapeutin hat sie durch Zufall von der Stelle bei der Wolfsburger Berufsfeuerwehr erfahren und sich direkt beworben. Nachdem sie die wichtigen Einstiegstests bestanden hatte, konnte sie mit ihrer Ausbildung beginnen. Wer ein abgeschlossenes Studium an einer FH oder Uni hat, kann sogar gleich in die gehobene Beamtenlaufbahn einsteigen. So wie Michael Kohl. Er hat Produktionstechnik studiert und ist nun Brandoberinspektor bei der Berufsfeuerwehr Wolfsburg.

Bei der Berufsfeuerwehr kann man technische Erfahrungen und Gelerntes aus dem Studium verwenden. Das ist klasse“, sagt er und fügt hinzu: „Für mich ist die Mischung aus Technik und der Zusammenarbeit mit den Menschen – egal ob in der Wache oder im Einsatz – das, was das Gesamte so interessant macht.

Die ersten sechs Monate Grundausbildung sind bei der Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann und zur Berufsfeuerwehrfrau gleich. Neben der Feuerwehrtechnischen Ausbildung stehen unter anderem

  • Maschinenlehrgänge,
  • der Sprechfunkerlehrgang,
  • der Technische Hilfeleistungslehrgang
  • die Kettensägenausbildung auf dem Programm.

Die Feuerwehr-Azubis werden dabei von ihren direkten Kollegen ausgebildet. Das bedeutet, sie erhalten Fachwissen aus erster Hand. Insgesamt dauert die Ausbildung für die Berufsfeuerwehr 2 ½ Jahre.

Der Dienst bei der Berufsfeuerwehr

Gearbeitet wird im 24-Stunden-Schichtsystem, so wird die Bereitschaft rund um die Uhr garantiert.

Um den Aufenthalt in der Wache so angenehm wie möglich zu gestalten, stehen den Kollegen Ruheräume, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wer 24 Stunden am Stück zusammenarbeitet, braucht eben auch am Arbeitsplatz alles, um fit und einsatzbereit zu sein.

Feuerwehrmann oder -frau in Wolfsburg – so arbeiten die Kollegen vor Ort

Wenn im Stadtgebiet Wolfsburg ein Anruf unter der 112 eingeht, dann ist immer ein Beamter der Berufsfeuerwehr am Telefon. Die Leitstelle nimmt die Notrufe entgegen und gibt die Informationen an die entsprechenden Einsatzkräfte weiter.  Auch die Notfallsanitäter des Rettungsdienstes sind Berufsfeuerwehrleute, die sich auf die medizinische Hilfe bei der Feuerwehr spezialisiert haben. Gemeinsam helfen sie dort, wo immer sie gebraucht werden; in einer 48-Stunden-Woche und bis zum 60. Lebensjahr.

Spezialausbildungen bei der Feuerwehr – Tauchen, Abseilen und mehr

Besonders interessant machen die Ausbildung und den späteren Beruf viele Spezialausbildungen, an denen die Feuerwehr-Azubis teilnehmen können.  So gibt es in Wolfsburg die Möglichkeit, eine Tauchausbildung zu machen – oder man lernt, sich aus großer Höhe sicher abzuseilen.

„Ich konnte mir früher nicht vorstellen, mal einen Lkw-Führerschein zu machen oder mal einen Anhänger rückwärts zu schieben. Und jetzt kann ich sowas – und das ist wirklich toll. Oder auch das Tauchen…!“, freut sich Jacinta.

Für Michael hat der Job bei der Berufsfeuerwehr Beruf und Berufung vereint. „Ich denke, das trifft bei vielen Feuerwehrleuten zu!“, sagt er. Und auch für Jacinta war der Weg zur Berufsfeuerwehr der richtige: „Man kommt mit einem guten Gefühl nach Hause und man geht mit einem guten Gefühl zur Arbeit“.

Werde Mitglied der Feuerwehr Niedersachsen

Möchtest auch Du zum Held des Alltags werden? Menschenleben retten, dich um die Sicherheit und den Umweltschutz bemühen, für andere da sein, bei der Nachwuchsförderung unterstützen und vieles mehr?  Möchtest Du mehr erfahren und eine Freiwillige Feuerwehr in deiner Nähe finden oder dich über die Möglichkeiten zur Ausbildung bei einer Berufsfeuerwehr informieren? Auf unserer Seite kannst Du Dich direkt erkundigen und aktiv werden. Leg jetzt los!

Hannover-Marathon mit Einsatzkleidung

2024-03-05T16:18:57+01:00Mai 14, 2018 12:53 pm|

Besondere Aktion, um dem Ehrenamt Feuerwehr Aufmerksamkeit zu schenken: Marathon mit Einsatzkleidung. Hier könnt Ihr den Bericht von Ralf Schymon, Feuerwehr Rinteln/ Engern lesen:

Der Weg ist das Ziel!

Der Hannover-Marathon empfing die angereisten Sportler am 08. April mit strahlendem Sonnenschein. Ob Marathon- Läufer, Halbmarathon- Läufer, Staffelläufer, Walker, groß oder klein und jung oder alt, Tausende strömten zu diesem Ereignis. Nach 2017 war auch dieses Jahr wieder das TFA (Toughest-Fire-Fighter)- Team Minden/ Rinteln/ Uchte mit 6 Läufern für die Marathon Staffel am Start. Die Marathon-Gesamtdistanz von 42,124 Kilometern wurde in 6 Einzelstrecken zwischen 4,7 und 9,8 Kilometern aufgeteilt und führte vom neuen Rathaus, entlang des Maschsees wieder zurück in das Stadtgebiet.

Im Mittelpunkt: Ankommen und mit Kräften haushalten!

Für viele Läufer steht die Zeit im Mittelpunkt, jedoch nicht für die Läufer des TFA-Teams. „Ankommen und mit den Kräften haushalten“, das ist das Ziel, denn neben den Laufschuhen, die den einzigen Kompromiss zur Schonung der Gelenke darstellen, ging es in nichtsportlicher Funktionskleidung an den Start. Funktionsgerechte Einsatzbekleidung, der Helm und als Staffelstab ein Atemschutzgerät, das war unsere Voraussetzung für unseren Start und hier gilt es, das Überhitzen des Körpers zu vermeiden. Wenn der Körper unter der Einsatzkleidung überhitzt, dann geht für den Tag gar nichts mehr. Diese Kombination, zusammen mit dem tollen Sonnenschein und einer Temperaturspanne von 12 Grad beim Start und 22 Grad beim Zieleinlauf ließ „Bestzeiten“ unmöglich werden. Unser erklärtes Ziel war die ausfallfreie Ankunft jedes Einzelnen – so wie bei jedem Einsatz auch. Der Unterschied zu den normalen Einsätzen ist jedoch, das während des Laufes unzählige Menschen an der Strecke stehen, erstaunt schauen und dann den Feuerwehrmännern zujubeln, diese anfeuern und so die Leistungs- und Motivationskurve nochmals ansteigen lassen. Nach 4 Stunden 55 Minuten erreichte die Staffel mit Platz 641 von knapp 700 gelisteten Startern das Ziel. Eines jedoch war schnell klar – die erneute Teilnahme im kommenden Jahr!

Erstaunen bei den Zuschauern am Straßenrand

Bei mitlaufenden Sportlern sowie bei Zuschauern stellten sich jedoch immer die gleichen Fragen, „Habt ihr eine Wette verloren?“ , „Warum lauft ihr so?“ oder „Ist euer Feuerwehrauto kaputt?“. Bei zwei dieser immer wiederkehrenden Fragen konnten wir allerdings Entwarnung geben. „Nein-mit unserem Feuerwehrauto ist alles in Ordnung!“ und „Wir haben gar nicht gewettet!“, was uns dann schnell zur dritten Frage brachte – warum machen wir das. Sicherlich eine sehr gute Frage, denn es gibt bestimmt reichlich Alternativen, als an einem Sonntagmorgen und bei diesem Wetter so zu laufen. Zum Einen, wie schon erwähnt, um fit für den Einsatz zu sein und als weiterer Grund das „Aufmerksam machen für das Ehrenamt“.

Die Feuerwehr sucht Nachwuchskräfte: Ja zur Feuerwehr!

Die Kampagne der Feuerwehr in Niedersachsen „Ja zur Feuerwehr!“ wirbt für dieses wichtige Ehrenamt. Wir helfen Menschen in Not, sind rund um die Uhr verfügbar und zuverlässig. Um unsere Arbeit für Menschen in Not jedoch gut und verlässlich ausführen zu können, müssen wir üben, üben, üben. Das Ganze auch nicht immer nur alleine, sondern auch im Team oder im Gruppenrahmen – in der Feuerwehr sind Teamplayer gefragt. Wir rennen IN ein brennendes Haus und retten, was zu retten, schützen was zu schützen ist, während alle anderen das Haus verlassen. Um zu zeigen, dass wir mehr können, leistungsfähig und manchmal vielleicht ein wenig verrückt sind, laufen wir in Einsatzbekleidung. Ein klares Zeichen für Fitness, Leistungswillen und Stolz ein Feuerwehrmann/-frau zu sein. Für den Zieleinlauf hatten wir uns dann überlegt die Kampagne mit dem Tragen der Poster zu unterstützen. Wir sind gelaufen: Stefan Broda – Feuerwehr Uchte, Steffen Friedrich – Feuerwehr Minden, Frank, Güldenpfennig – Feuerwehr Minden, Henning Sauer – Feuerwehr Uchte, Nils Schmidt – Feuerwehr Uchte, Ralf Schymon – Feuerwehr Rinteln/Engern

April 24, 2018 14:38

Der Brief – die persönliche Einladung zur Feuerwehr

2024-03-05T16:17:57+01:00April 24, 2018 2:38 pm|

Eine persönliche Einladung der Bürgerinnen und Bürger eines Ortes zu einem Tag der offenen Tür / zum Feuerwehrdienst / zu einem Fest ist eine bewährte Methode der Nachwuchsgewinnung. Die Freiwillige Feuerwehr Cremlingen schickte uns einen ihrer Textentwürfe und fragte: Geht das so? Gute Texte zu formulieren ist recht zeitintensiv – nicht nur für Euch, auch für uns. Brieftexte – für womöglich tausende Ortsfeuerwehren – zu formulieren, ist kein klassischer Teil einer Imagekampagne des Landes Niedersachsen. Allerdings ist es hilfreich bei der Nachwuchsgewinnung und daher unterstützten wir die Kameradinnen und Kameraden in Cremlingen, indem wir bewusst allgemein gehaltene Hinweise bezüglich des Umfangs, der Formulierungen und der Ziele gaben. Von anderen Ortsfeuerwehren haben wir in Gesprächen erfahren, dass Briefe schreiben gar nicht so einfach ist. Vor diesem Hintergrund ist dieser Text entstanden, der eine Mischung aus Denkanstößen und Vorschlägen ist. Es gibt sicherlich noch weitere gute Tips.

Die Person, die die ehrenvolle Aufgabe erhalten hat, eine Einladung zu schreiben, sollte sich vorab folgende Fragen – vielleicht zusammen mit den anderen Kameradinnen und Kameraden beantworten. Dabei ist das Ziel, möglichst detailliert die Antworten zu finden.

  • Warum schreibe ich den Brief?
  • An wen geht der Brief?
  • Was will ich mitteilen?
  • Wie kann ich diesen Brief gestalten, dass er sich von anderer Wurfpost unterscheidet?

Dann können die ersten Textentwürfe geschrieben werden, in denen alles untergebracht werden kann, nach dem Motto: ‚was man noch zu sagen hätte‘. Die ersten Entwürfe sind vielleicht zwei Seiten Text, den kritisch betrachtet, kaum eine Person zu Ende liest. Dieser Text ist wertvoll, um zu markieren, was einem selbst wirklich wichtig ist und welche Formulierungen geändert werden sollten.

Danach sollte der Text durchgegangen werden mit der Fragestellung: Was ist für den Leser, der zum ersten Mal etwas von der Nachwuchssuche der Freiwilligen Feuerwehr hört, wichtig? Nun kann einiges gestrichen werden, zumal viel Inhalt für das persönliche Gespräch bewahrt werden kann.

Wichtige Botschaften

  • In Notsituationen helfen Euch wir Ehrenamtliche; Bürgerinnen und Bürger helfen Bürgerinnen und Bürgern.
  • Wir benötigen Verstärkung damit das weiterhin klappt.
  • Besucht uns! Ihr entscheidet ob es Euch gefällt. Ihr könnt alles Wichtige bei uns lernen.
  • Angabe von Termin, Ort und Ansprechpartner…

Warum wir Euch keine Textbausteine liefern…

Abgeschriebene Sätze lesen sich auch genau so. Standardisierte Briefe können sehr elegant formuliert sein, aber sie werden u.U. auf einen großen Ablagestapel gelegt. Dort soll die Einladung nicht hin.

Mit einem fremd geschriebenen Brief vermittelt Ihr etwas, was ihr nicht seid – die Authentizität fehlt. Eure Texte mit persönlicher Note führen dazu, dass der Leser bzw. die Leserin, wenn es gut läuft, schmunzelt oder nachdenkt. Daher werden wir von Ja zur Feuerwehr Euch keine Formulierungen anbieten.

Darauf solltet ihr bei den Formulierungen achten:

Das wichtigste sind der erste und der letzte Satz. Der erste Satz macht neugierig und entscheidet darüber, wie intensiv weiter gelesen wird. Der Letzte Satz ist der letzte Eindruck – und der bleibt hängen.

Sprachlich ist ‚würde‘‚ könnte‘ und ‚sollte‘ zu vermeiden, weil es unkonkret und unverbindlich wirkt.

Negativ-Formulierungen wie ‚sollten Sie keine Zeit haben…‘, ‚wenn es ihnen nicht gefällt…‘ oder ‚wenn nicht, freuen wir uns dennoch…‘ sollten vermieden werden.

Ansprechpartner

Wichtig ist, einen Ansprechpartner anzugeben. Das kann z.B. ein Vertreter / eine Vertreterin der Stadt / Gemeinde, die zuständig für die Sicherstellung des Brandschutzes ist, sein. Für die Unterschrift im Brief sollte das nach Möglichkeit eine Person sein, die auch an dem Tag vor Ort ist. Wer bei der Nachwuchsgewinnung vor Ort die Initiative ergreift und z.B. einlädt, ist nicht automatisch für Nachwuchsgewinnung zuständig. Eine Absprache zwischen Stadt / Gemeinde, Stadt-/ Gemeindebrandmeister und Ortsbrandmeister muss daher stattfinden.

Einen Schritt weiter gedacht: Für den Tag der Veranstaltung muss überlegt werden, wer die Gäste begrüßt. Weitere Personen sollten für den Tag explizit ansprechbar sein. Mit Unterstützung aus den eigenen Reihen, so genannten Mentoren, können neue Interessierte durch das Feuerwehrhaus viel individueller geführt werden und Fragen beantworten.

Zurück zur Freiwilligen Feuerwehr Cremlingen:

Zur Mitgliederwerbung hat die Freiwillige Feuerwehr Cremlingen einen Film gedreht, in dem es um die persönliche Geschichten der einzelnen Feuerwehrleute geht. Die Personen erzählen im Film, wie sie zur Feuerwehr kamen und was sie motiviert, dabei zu bleiben. Uns gefällt diese Idee gut. Beeindruckt waren wir von der offenen Schilderung der individuellen Situationen der einzelnen Feuerwehrleute. Dazu gehört Mut. Hut ab von unserer Seite! Dieser Film wird ein Einstieg in weitere Gespräche an dem Tag der Mitgliedergewinnung sein. Vor dem Hintergrund der Internetgewohnheiten ist aus unserer Sicht ratsam, eine Filmlänge von drei Minuten nicht zu überschreiten.

Viele andere Feuerwehren laden auch ein…

Wenn ihr gute Ideen für Veranstaltungen zur Nachwuchsgewinnung umgesetzt habt, würden wir uns freuen, wenn Ihr sie mit uns teilt. Schickt uns eine Mail, gerne mit Bildmaterial an: redaktion@feuerwehr.niedersachsen.de

Wir wünschen Euch gutes Gelingen bei der Nachwuchsarbeit.

Retten üben: Zugkatastrophe in Sarstedt

2024-03-05T16:17:01+01:00April 19, 2018 12:17 pm|

Großübung: Fast 600 Einsatzkräfte und Darsteller simulieren eine Zugkatastrophe

Im Einsatzfall kommt es nämlich nicht nur darauf an, dass jeder Handgriff sitzt. Auch die Koordination mit der Polizei, dem THW und Notärzten muss reibungslos klappen.

Großeinsatz für die freiwillige Feuerwehr Sarstedt. Die Ladung eines Güterzugs hat einen vorbeifahrenden Intercity durchbohrt. Die Leitstelle geht von vielen Verletzen aus. Vor Ort bietet sich den Helfern ein erschreckendes Bild. Die Lage scheint ernst zu sein.

Nach der Einsatzbesprechung geht es los mit der Übung

Ist sie aber zum Glück nicht! Einige Stunden zuvor. Einsatzbesprechung. Heute findet eine der größten Übungen des Jahres statt. Zusammen mit der Polizei, dem THW und Notärzten simulieren fast 600 Helfer und Darsteller eine Zugkatastrophe, die so hoffentlich nie Realität wird.

Als einer der ersten Einsatzkräfte ist auch Sebastian Blaut am Unfallort. Der erfahrene Feuerwehrmann weiß genau, was jetzt zu tun ist.

„Jetzt sind wir gerade dabei die Leute, die laufen können schon einmal runterbringen vom Gleis. Und jetzt fangen wir halt nach und nach an die Leute, die nicht laufen können mittels Tragen auf der anderen Seite herunter zu bringen und dann unten durch die Notärzte weiter versorgt zu werden.“

Fast 150 Freiwillige liegen als Unfallopfer im gesamten Zug verteilt. Auch wenn es nur eine Übung ist – die Verletzungen und Wunden müssen so echt aussehen wie nur möglich.

„Ja, man versucht ja die Sachen gar nicht so dicht an sich ran zu lassen, sondern versucht einfach so einen Film vor sich abspulen zu lassen, dass man einfach handelt und nicht weiter sich des Schicksals der Leute einfach anzunehmen. Und in echt sehen die Wunden ja nun mal auch so aus, also müssen sie versuchen die Wunden, die da so geschminkt sind, halt irgendwie einigermaßen auch so aussehen zu lassen. Ich glaube auch alte Hasen sind irgendwann in so einem Film einfach drin. Da merkt man nicht mehr den Unterschied zwischen Übung und Realeinsatz und irgendwann ist man halt in so einem festen Schema und das läuft dann und rattert dann einfach so runter.“

Alles soll so realistisch wie möglich dargestellt werden

Ein Großeinsatz wie dieser gleicht einem Ausnahmezustand. Alle Helfer müssen für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet werden – schon alleine die große Zahl von unterschiedlichen Rettungskräften zu koordinieren ist eine nicht alltägliche Herausforderung.

„Wenn so ein Realfall eintritt, was ja keiner hofft, dass man die Lage vielleicht schon einmal durchgespielt hat, bzw. einfach Erfahrungen darin hat; weil normale Übungen, die im Feuerwehrdienst stattfinden sind ja nie – so wie hier – 600 Leute dabei, sondern man hat irgendwie 30, 40 Leute dabei und das ist halt schon mal wichtig das so große Truppenteile zusammen einfach üben können.“

Fünf Stunden später ist es geschafft. Die Feuerwehr hat alle Verletzten aus dem verunglückten Zug geborgen. Im Realfall hätten die Helfer so viele Leben gerettet. Sebastian Blaut ist deshalb äußerst zufrieden.

„Die Koordinierung der einzelnen Einheiten untereinander – denk ich mal – ist ganz gut gelaufen. Es ist ja häufiger mal, dass man bei Übungen aufeinander trifft: THW, Feuerwehr, bzw. der Rettungsdienst mit der Feuerwehr. Und man kennt sich ja auch so im privaten Umfeld und das hat ich glaub ich ganz gut geklappt alles.“

Eine nicht alltägliche Übung geht für die Feuerwehr Sarstedt zu Ende. Für alle Rettungskräfte bleibt das gute Gefühl, für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Für die gute Ausbildung der Feuerwehrleute ist Deine Feuerwehr vor Ort zuständig. Du findest sie hier. Wenn Du Dich engagieren möchtest, dann sprich Deinen Ortsbrandmeister oder Deine Ortsbrandmeisterin an.

März 26, 2018 11:24

Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr? So geht’s

2024-03-05T16:11:27+01:00März 26, 2018 11:24 am|

Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr

Die Gemeinde Imsum im Landkreis Cuxhaven zählt weniger als 1.000 Einwohner – und entsprechend selten muss dort die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken. In ihrer eher kleinen Ortswehr konnte die 20-jährige Marleen nicht so viele Erfahrungen sammeln, wie sie es sich gerne gewünscht hätte. Deshalb entschied sie sich, auch bei der Feuerwehr in ihrem Arbeitsort Bad Bederkesa aktiv zu werden. „Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass man auch Doppelmitglied sein kann“, erklärt Marleen.

Seit einem Jahr ist sie nun schon in zwei Wehren aktiv und unterstützt die Truppen bei Einsätzen. Für sie, sagt die 20-Jährige, sei das schnell zur Gewohnheit geworden und bringe viele Vorteile. Welche Aufgaben Marleen in ihren Feuerwehren erwarten und warum sie auch weiter Doppelmitglied bleiben möchte, seht ihr in der folgenden Reportage. Viel Spaß!

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Die Tageseinsatzbereitschaft sichern

Wenn eine Feuerwehr eine gewisse Anzahl an Mitgliedern zählt, müsste sie doch eigentlich einsatzbereit sein und bei Alarmierung ausrücken können, oder? Zumindest in der Theorie ist das so. Doch viele der Feuerwehrmänner und -frauen haben ihren Arbeitsort außerhalb des eigenen Wohnortes und sind somit am Tage nicht oder nur nach einiger Fahrzeit verfügbar, wenn es in der Heimatgemeinde brennt. Da kann es schnell kritisch werden, wenn der Meldeempfänger piept. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit, eine Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr abzuschließen, so wie es die 20-jährige Marleen getan hat. Denn dann sind die Mitglieder auch während ihrer Arbeitszeit schnell bei einem Einsatz zur Stelle. Tagsüber sind sie eben einsatzbereit für die Wehr des Ortes, in dem sich ihre Arbeitgeber befinden.

Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr in Niedersachsen

In Niedersachsen ist solch eine Doppelmitgliedschaft seit der Novellierung des Brandschutzgesetzes im Jahr 2012 möglich. Kompliziert, Mitglied in mehreren Wehren zu werden, ist es nicht. Und auch die Belastungen für die Mehrfachmitglieder halten sich in Grenzen: Denn im Gesetz wurde festgelegt, dass sich der Schwerpunkt der Tätigkeit in der Feuerwehr auf die Wohnsitzgemeinde beziehen sollte. Die ehrenamtliche Arbeit wird in der anderen Feuerwehr unterstützend geleistet. Sich zweiteilen muss also niemand.

Übungsdienst kann bei einer Doppelmitgliedschaft beispielsweise auch in der Freiwilligen Feuerwehr des Arbeitsortes abgeleistet werden. Ebenso können die beiden Wehren für ihre Mitglieder die Teilnahme an Ausbildungs- und Übungsdiensten abstimmen. Dienste werden außerdem gegenseitig anerkannt.

Erfahrungsschatz als Mitglied mehrerer Feuerwehren erweitern

Und es gibt noch mehr Vorteile, weiß beispielsweise Jörg Ellerbrake, stellvertretender Ortsbrandmeister in Imsum: „Marleen lernt in der anderen Wehr andere Einsätze kennen und bringt ihre Erfahrungen aus der anderen Wehr hier bei uns ein“, sagt er. Als Doppelmitglied gewinnt sie neue Erkenntnisse und lernt den Umgang mit anderem Equipment kennen. Dadurch kann sie auch die eigene Feuerwehr positiv unterstützen. Die Kameraden in Imsum freuen sich über diese Vorteile, sagt Jörg Ellerbrake.

Auch Jörg Steinkuhle, Ortsbrandmeister in Marleens Arbeitsort Bad Bederkesa, ist froh, dass die 20-Jährige seine Wehr unterstützt und so die Tageseinsatzbereitschaft der Wehr in der Kommune absichert. „Marleen macht ihre Aufgabe wirklich gut“, sagt er.

Mehrfachmitgliedschaft bei der Feuerwehr für ein starkes Ehrenamt

Und auch die 20-Jährige selbst bereut es nicht, diesen Schritt gegangen zu sein: „Doppelte Kameraden, doppelte Einsätze, doppelte Erfahrungen sammeln. Das ist klasse!“, zählt sie die positiven Aspekte auf.

Vor allem vor dem Hintergrund der Nachwuchssorgen im Ehrenamt sieht man eine Mehrfach-Mitgliedschaft in einer Feuerwehr gerne. Jörg Ellerbrake aus Imsum fasst es treffend zusammen: „Feuerwehrleute wollen helfen. Das wollen sie da tun, wo sie auch gebraucht werden … da geht auch eine doppelte Mitgliedschaft!

Werde Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Niedersachsen

Wenn du dich über die Arbeit der Feuerwehr informieren möchtest, neue Erfahrungen sammeln und in einem starken Team für das Ehrenamt aktiv werden willst, dann kannst du dich über die Möglichkeiten informieren, bei der Feuerwehr mitzumachen. Oder bist du schon Mitglied in der Wehr deines Ortes, möchtest aber auch Kameraden in einer anderen Feuerwehr, etwa an deinem Arbeitsort unterstützen? Dann kannst du bei der Freiwilligen Feuerwehr in deiner Nähe mehr erfahren! Auf unserer Seite kannst du dich direkt erkundigen, die Kameraden kontaktieren, Fragen klären und anschließend direkt aktiv werden. Leg jetzt los!

Februar 16, 2018 12:25

Geschichte der Feuerwehr

2024-03-05T16:09:42+01:00Februar 16, 2018 12:25 pm|

In drei Minuten zeigen wir Euch wie rasant sich die Feuerwehr technisch über die Jahrhunderte verändert hat. Was bleibt ist die Liebe zur Technik und die Gemeinschaft.

Wer auf dem Dachboden historisches wie Löscheimer findet, der Förderverein Feuerwehrmuseum Celle freut sich über Spenden! /

Wolfgang Lottmann, Förderverein Feuerwehrmuseum Celle: „Das Feuer war eigentlich schon immer Freund und Feind des Menschen. Dadurch, dass das Feuer immer wieder ausbrach und für Menschen Probleme darstellte, wurde natürlich auch immer wieder daran gearbeitet wie man das verbessern konnte, wie man den eigenen Schutz verbessern konnte.“

Bei dieser Handdruckspritze von 1897 war Muskelkraft gefragt. Im 18. Jahrhundert gab es nur einfachste Mittel wie Löscheimer, bei Bränden war man auf Nachbarschaftshilfe angewiesen.

„Bekannt sind aus der Geschichte die langen Eimerketten in denen ein voller Eimer durchgereicht wurde und wenn er an der Brandstelle ankam war er halb leer.“

Gerade das Wachsen der Städte erhöhte die Feuergefahr – war der Schaden passiert half die Versicherung: Sandra Maurer, VGH Versicherungen: „Im 18. Jahrhundert bedeutete ein Hausbrand häufig den persönlichen Ruin, die Betroffenen wurden zu Bettlern. Vor diesem Hintergrund entstand schon 1750 die erste Feuerversicherung, heute das Herzstück der VGH. Gemeinsam tragen viele den Schaden des Einzelnen.“

Für den Brandschutz ließ man sich im 19. Jahrhundert einiges einfallen.

„Die Firma Daimler hat 1880 auf der Feuermesse in Hannover die erste benzinbetriebene Pumpe vorgestellt. Die Feuerwehr Hannover, die Berufsfeuerwehr war die erste Wehr, die 1902 den ersten maschinellen Löschzug einsetzen konnte.“

Solch historisches Material zu bewahren hat sich dieser Verein sich auf die Fahnen geschrieben. Christine Stadie, Förderverein Feuerwehr Celle E.V.: „Ja, der Förderverein Feuerwehrmuseum Celle e.V. hat sich im Jahr 200 gegründet und wir verfügen bereits über 70 Mitglieder, die sich zur Aufgabe gemacht haben, historisches Feuerwehrgut zusammen zu tragen und zukünftig in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

Anfang des 20. Jahrhundert entwickelte sich die Technik rasant weiter, der motorisierte Einsatz wurde zum Standard. Stephan Stadie, Förderverein Feuerwehrmuseum Celle e.V.: „Das Feuerfahrzeug war ein Opel Blitz aus dem Baujahr 1958, es hat 800 Liter die Minute Pumpenleistung. Vom Aufbau her ist das sehr fortschrittlich weil in den 30er Jahren die Fahrzeuge noch teilweise gar kein Dach hatten. Also das Fahrzeug ist technisch so wiederhergestellt worden, dass man damit durchaus auch einen Brand bekämpfen kann.“

Doch was wäre die Technik ohne Menschen: die ersten Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen gründeten sich um 1850.

„Der Grundgedanke war, dass man eben junge Leute dazu bewegen wollte, freiwillig für die Feuerwehr aktiv zu werden. Und da lag es nahe, dass man die Sportvereine angesprochen hat, die Turnerbundschaften, und das ist der Ursprung für viele freiwillige Feuerwehren.“

Heute sind die Feuerwehren hochspezialisierten Helfer, wenn es darum geht zu retten, löschen, bergen und zu schützen. Brände machen nur noch ein Drittel ihrer unzähligen Einsätze aus. Blickt man zurück auf die Geschichte der Feuerwehr bleiben vor allem zwei Dinge, Gemeinschaft und Technik. Die Technik hat sich verändert, die Gemeinschaft bleibt.

November 22, 2017 11:18

Schnuppertag bei der Feuerwehr Bunde

2024-03-05T16:04:30+01:00November 22, 2017 11:18 am|

Als letzte Gemeinde im Landkreis Leer stand Bunde bisher ohne Jugendfeuerwehr da. Doch das soll sich ändern. Darum haben die Jugendwarte Arno Yzer und Sven Vreyborg, die sich künftig um die Nachwuchsarbeit der Bunder Feuerwehr kümmern wollen, am Samstag zum Schnuppertag eingeladen. Rund 21 Kinder kamen an diesem Tag, um die Feuerwehr kennen zu lernen.

Schnuppertag mit Einbindung der Nachbargemeinde: Jugendfeuerwehr zum Anfassen

Die äußeren Bedingungen mit Regen waren denkbar schlecht. Trotzdem zeigten sich die 21 Kinder und Jugendlichen begeistert von der Technik und den Möglichkeiten, die sich künftig ergeben sollen. Auch die benachbarte Jugendfeuerwehr Holthusen, unter der Leitung ihrer Jugendwartin Mareike Riemeyer sind zu dem Schnuppertag eingeladen worden, um so den „Neulingen“ Rede und Antwort zu stehen.

Nach einer Vorstellungsrunde wurde den interessierten Kindern und Jugendlichen die Jugendfeuerwehrarbeit erläutert. Im Anschluss erklärten die beiden Betreuer Karin Leemhuis und Tobias Franken, die die zwei Jugendwarte unterstützten, die Einsatzfahrzeuge der Wehr und führten den Mädchen und Jungen hierbei einige Gerätschaften vor. Hierbei konnten die Jugendlichen auch selber Hand anlegen.

Jetzt wird es ernst, der erste Dienst steht an

Der erste Dienst ist am 11. November. Erst in den Folgemonaten wird sich zeigen, wie viele Kinder wirklich Interesse haben, dauerhaft in der Jugendfeuerwehr zu üben, zu spielen, sich einzubringen und ganz allmählich an die Arbeit der Feuerwehr herangeführt zu werden, so Ortsbrandmeister Hans-Hermann Leemhuis. Mitmachen können alle Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren aus der Ortsgemeinde Bunde.

Inzwischen wurde die Jugendfeuerwehr gegründet. Herzlichen Glückwunsch von „Ja zur Feuerwehr!“

Falls Ihr auch eine Jugendfeuerwehr gründen wollt und Unterstützung beim Schreiben der Einladung benötig, die findet Ihr hier.

August 21, 2017 12:35

Die Berufung zum Beruf machen

2024-03-05T16:03:28+01:00August 21, 2017 12:35 pm|

Die Berufung zum Beruf machen: Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau

Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen, andere Gemeinden können eine Berufsfeuerwehr aufstellen. Die Berufsfeuerwehren in Niedersachsen befinden sich in den Städten Braunschweig, Cuxhaven, Delmenhorst, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven und Wolfsburg. Hier besteht die Möglichkeit als hauptberuflicher Beamter/ hauptberufliche Beamtin in verschiedenen Laufbahnen der Fachrichtung Feuerwehr tätig zu sein.

Die allgemeinen Voraussetzungen für eine Bewerbung bei der Berufsfeuerwehr sind folgende:

  • Sportliche Fitness
  • Feuerwehrdiensttauglichkeit

Die Zulassungsvoraussetzungen zum Vorbereitungsdienst (der Ausbildung) sind je nach Laufbahngruppe unterschiedlich.

  • Für die Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt:
    Eine Berufsausbildung, in einem für den Feuerwehrdienst geeigneten Ausbildungsberuf, auch Rettungsassistent/-in, Notfallsanitäter/-in
  • Für die Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt:
    Ein Studium der Ingenieur – oder Naturwissenschaften bzw. eines ähnlich geeigneten Studienganges mit Bachelorabschluss oder vergleichbarem Hochschulabschluss
  • Für die Laufbahngruppe 2, 2. Einstiegsamt:
    Ein Hochschulstudium der Ingenieur- oder Naturwissenschaften bzw. eines ähnlich geeigneten Studienganges mit Masterabschluss oder vergleichbarem Hochschulabschluss

Die Berufsfeuerwehren haben hierzu einen Informationsflyer erstellt.

Hier Flyer downloaden

Weitere Informationen und Ansprechpartner findest Du bei den Gemeinden bzw. direkt bei den Berufsfeuerwehren vor Ort.

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Feuerwehr für Jedermann

2024-03-05T16:01:57+01:00August 17, 2017 2:15 pm|

Eine wahre Begebenheit, wie ein Quereinsteiger zur Freiwilligen Feuerwehr kam und nun ein fester Teil der Gemeinschaft geworden ist. Mit dem Umzug in die kleine Gemeinde Tespe suchte Thorsten Fellmann Anschluss an das Ortsleben. Hier beschreibt er, was ihn motiviert hat beizutreten und wie er die Freiwillige Feuerwehr kennengelernt hat.

Eine wahre Begebenheit, geschehen im Ort Tespe

Im Sommer 2016 haben meine Frau, meine 6 Monate alte Tochter und ich uns entschieden, aus Hamburg ins Umland zu ziehen – und stießen auf den Ort Tespe, unsere neue Heimat am Deich. Frisch angekommen musste ich mich natürlich erst einmal informieren, was meine neue Wahlheimat an Gesellschaftsleben zu bieten hat und stieß auf verschiedenste Vereine und Gruppierungen in der gesamten Elbmarsch – darunter auch die Freiwillige Feuerwehr.

„Mensch“, dachte ich mir, „ist ja toll, dass sich ein Ort wie Tespe eine Feuerwehr leisten kann“. Mehr aus Neugier besuchte ich also die Homepage (www.feuerwehr-tespe.de) und las mich in das Thema ein. Plötzlich wurde mir klar, wie sich ein Dorf wie Tespe eine eigene Wehr leisten kann: Alle Feuerwehrmitglieder arbeiten hier ehrenamtlich und bekommen keinen Cent für ihre Arbeit. Und dann war da noch dieser kleine Button auf der Webseite: „Stell dir vor, du drückst und alle drücken sich“… Was sollte denn das heißen? Nach kurzer Recherche war schnell klar: Hier gibt es gar keine andere Feuerwehr! Wenn es brennt, müssen die freiwilligen Feuerwehren ausrücken, Berufsfeuerwehren sind erst in großen Städten Pflicht… und plötzlich überkam mich das Gefühl, dass von dieser Truppe unter Umständen ja auch das Leben meiner Familie abhängen kann. Schnell war mir klar: Die will ich unterstützen!

Ein Gespräch mit dem Ortsbrandmeister

Einen Förderverein scheint es zu geben, eine aktive Wehr, Altersabteilung, Jugend usw., aber wie soll das überhaupt aussehen und wo genau soll ich denn bitte mit meinen 35 Jahren anfangen? Wenn man das Feuerwehrauto nur aus Kinderbüchern, als Spielzeugauto und aus den Nachrichten kennt, dann ist der innere Schweinehund doch größer als man denkt. Aber Ausreden zählen nicht! Noch einmal das Bild der Familie in den Kopf gerufen und zum Telefon gegriffen, einen Ortsbrandmeister (Was ist denn das?) angerufen und völlig kleinlaut mein Anliegen erklärt: Neu, ahnungslos, unwissend aber motiviert sucht Informationen zwecks Engagement. Ein freundliches Lachen und Herr „nenn mich Bernd, wir sind schließlich alle Kameraden!“ Block bot an, mich einfach mal zu besuchen und mir zu erzählen, worum es bei der ganzen Sache geht.

Während unseres Termins wurde dann schnell klar: Freiwillige Feuerwehr ist so ganz anders als ich mir das vorgestellt habe. Es sei es eine bunte Truppe, viele verschiedene Charaktere unterschiedlichster Alters- und Ausbildungsstufen, die eines eint: gemeinsam eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, die im Ernstfall professionelle Brandbekämpfung und Hilfeleistung gewähren kann. Dazu gehört eine Menge persönliches Engagement, gerade was Fortbildungen und Übung angeht. Meine Angst, ob ich zu alt oder zu untrainiert sei, wurde mir schnell genommen: „Schau es Dir doch einfach an, ob Du zu uns passt und wir zu Dir! Wir treffen uns jeden 1. Mittwoch im Monat zur Gesamtwehrübung und sonst mittwochs für freiwillige Übungen.“

Feuerwehr zum Erleben und Anfassen

Alle Gerätschaften müssen sorgfältig überprüft werden. Foto: Bernd Block

Gesagt, getan! Am Mittwoch ging es also erstmalig auf zur Feuerwehr und ins Ungewisse. Und was erwartete mich da? Feuerwehr zum Erleben und Anfassen – ein herzliches Willkommen und ein Haufen verrückter Menschen mit großem Herz. Es gab kein Auslachen für meine Ahnungslosigkeit, keine dummen Sprüche über meine technischen Wissensdefizite – vielmehr die große Bereitschaft, mich für die Feuerwehr zu begeistern: das erste Mal in ein Feuerwehrauto einsteigen, die Pumpe aus der Nähe sehen, das ganze Gerät begutachten, von Einsätzen erzählt bekommen – und zack waren drei Stunden im Flug vorbei und mir klar: Da willst Du mitmachen – so aktiv wie möglich! Also gleich noch einmal den Ortsbrandmeister angerufen und gebeichtet: Erster Eindruck super, was soll ich tun? Antwort: Einfach mittwochs kommen und Augen und Ohren aufhalten! So ging es also die nächsten Wochen los: Mindestens einer von der Truppe nahm sich immer meiner an und zeigte mir in Ruhe alle Geräte – ganz ohne Druck und einfach nebenbei. Am dritten Abend kam auch schon meine Ausrüstung: Schutzanzug, Handschuhe, Stiefel, Helm und „Ausgehuniform“.

Grundausbildung und Praxis

Dann sollte meine offizielle Grundausbildung schnell starten: Ein Erste-Hilfe-Kurs und dann der Truppmann I – die erste Ausbildungsstufe, die jeder Anwärter durchläuft, um ein Grundverständnis für die gesamte Materie zu bekommen. Wie läuft ein Einsatz ab? Was für Geräte liegen eigentlich auf einem solchen Auto? Wo kommt denn das Wasser her und wie viel kann ich entnehmen? Wie knote ich jemanden sicher fest und seile ihn oder mich aus größerer Höhe ab? Wie rette ich jemanden aus einem verunfallten Fahrzeug? Wie gehe ich mit Chemikalien um? Wie verteidige ich den Deich im Notfall? Und nicht zuletzt: Wie schütze ich mich am besten in solchen Situationen? 1000 und mehr Fragen wurden gestellt und beantwortet – dienstags und donnerstags Abend, von Ausbildern, die mit Spaß an der Sache wie alle ihre Freizeit investieren. Samstags dann die Praxis: das erste Mal Abseilen, gesichert mit dem eigenen Knoten, das erste Mal mit Blaulicht zum simulierten Einsatz und richtig „löschen“, das erste Mal einen Feuerlöscher ausprobieren, das erste Mal Funken und so vieles mehr…

Prüfung bestanden

Am Schluss der 5-wöchigen Ausbildung (die auch neben dem Beruf funktioniert hat) war dann die Abnahme durch die Prüfer – der gesamte Kurs hat bestanden. Puh!. Aber wer denkt, dass die Ausbildung jetzt vorbei ist, der irrt: Jetzt geht es erst richtig los! Wer möchte, kann so vieles lernen, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Funkerlehrgang? Maschinistenlehrgang? Atemschutzgeräteträgerlehrgang? Die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt und das Einzige, was Du investieren musst, ist Deine Zeit. Und ganz nebenbei: Die Ausbildungen und Fortbildungen der Feuerwehr sind bei vielen Arbeitgebern hoch anerkannt und bei einigen bereits Einstellungsvoraussetzungen!

Also, einfach vorbeikommen, diesen Mittwoch 19 Uhr, am Gerätehaus der Feuerwehr. Keiner beißt, der Haufen ist locker und herzlich und das Ehrenamt kann Spaß machen und erfüllend sein. Und wer keine Zeit hat sich aktiv zu beteiligen, wird einfach Mitglied im Förderverein – denn jede Hilfe zählt!

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