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April 19, 2018 12:17

Retten üben: Zugkatastrophe in Sarstedt

2024-03-05T16:17:01+01:00April 19, 2018 12:17 pm|

Großübung: Fast 600 Einsatzkräfte und Darsteller simulieren eine Zugkatastrophe

Im Einsatzfall kommt es nämlich nicht nur darauf an, dass jeder Handgriff sitzt. Auch die Koordination mit der Polizei, dem THW und Notärzten muss reibungslos klappen.

Großeinsatz für die freiwillige Feuerwehr Sarstedt. Die Ladung eines Güterzugs hat einen vorbeifahrenden Intercity durchbohrt. Die Leitstelle geht von vielen Verletzen aus. Vor Ort bietet sich den Helfern ein erschreckendes Bild. Die Lage scheint ernst zu sein.

Nach der Einsatzbesprechung geht es los mit der Übung

Ist sie aber zum Glück nicht! Einige Stunden zuvor. Einsatzbesprechung. Heute findet eine der größten Übungen des Jahres statt. Zusammen mit der Polizei, dem THW und Notärzten simulieren fast 600 Helfer und Darsteller eine Zugkatastrophe, die so hoffentlich nie Realität wird.

Als einer der ersten Einsatzkräfte ist auch Sebastian Blaut am Unfallort. Der erfahrene Feuerwehrmann weiß genau, was jetzt zu tun ist.

„Jetzt sind wir gerade dabei die Leute, die laufen können schon einmal runterbringen vom Gleis. Und jetzt fangen wir halt nach und nach an die Leute, die nicht laufen können mittels Tragen auf der anderen Seite herunter zu bringen und dann unten durch die Notärzte weiter versorgt zu werden.“

Fast 150 Freiwillige liegen als Unfallopfer im gesamten Zug verteilt. Auch wenn es nur eine Übung ist – die Verletzungen und Wunden müssen so echt aussehen wie nur möglich.

„Ja, man versucht ja die Sachen gar nicht so dicht an sich ran zu lassen, sondern versucht einfach so einen Film vor sich abspulen zu lassen, dass man einfach handelt und nicht weiter sich des Schicksals der Leute einfach anzunehmen. Und in echt sehen die Wunden ja nun mal auch so aus, also müssen sie versuchen die Wunden, die da so geschminkt sind, halt irgendwie einigermaßen auch so aussehen zu lassen. Ich glaube auch alte Hasen sind irgendwann in so einem Film einfach drin. Da merkt man nicht mehr den Unterschied zwischen Übung und Realeinsatz und irgendwann ist man halt in so einem festen Schema und das läuft dann und rattert dann einfach so runter.“

Alles soll so realistisch wie möglich dargestellt werden

Ein Großeinsatz wie dieser gleicht einem Ausnahmezustand. Alle Helfer müssen für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet werden – schon alleine die große Zahl von unterschiedlichen Rettungskräften zu koordinieren ist eine nicht alltägliche Herausforderung.

„Wenn so ein Realfall eintritt, was ja keiner hofft, dass man die Lage vielleicht schon einmal durchgespielt hat, bzw. einfach Erfahrungen darin hat; weil normale Übungen, die im Feuerwehrdienst stattfinden sind ja nie – so wie hier – 600 Leute dabei, sondern man hat irgendwie 30, 40 Leute dabei und das ist halt schon mal wichtig das so große Truppenteile zusammen einfach üben können.“

Fünf Stunden später ist es geschafft. Die Feuerwehr hat alle Verletzten aus dem verunglückten Zug geborgen. Im Realfall hätten die Helfer so viele Leben gerettet. Sebastian Blaut ist deshalb äußerst zufrieden.

„Die Koordinierung der einzelnen Einheiten untereinander – denk ich mal – ist ganz gut gelaufen. Es ist ja häufiger mal, dass man bei Übungen aufeinander trifft: THW, Feuerwehr, bzw. der Rettungsdienst mit der Feuerwehr. Und man kennt sich ja auch so im privaten Umfeld und das hat ich glaub ich ganz gut geklappt alles.“

Eine nicht alltägliche Übung geht für die Feuerwehr Sarstedt zu Ende. Für alle Rettungskräfte bleibt das gute Gefühl, für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Für die gute Ausbildung der Feuerwehrleute ist Deine Feuerwehr vor Ort zuständig. Du findest sie hier. Wenn Du Dich engagieren möchtest, dann sprich Deinen Ortsbrandmeister oder Deine Ortsbrandmeisterin an.

März 26, 2018 11:24

Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr? So geht’s

2024-03-05T16:11:27+01:00März 26, 2018 11:24 am|

Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr

Die Gemeinde Imsum im Landkreis Cuxhaven zählt weniger als 1.000 Einwohner – und entsprechend selten muss dort die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken. In ihrer eher kleinen Ortswehr konnte die 20-jährige Marleen nicht so viele Erfahrungen sammeln, wie sie es sich gerne gewünscht hätte. Deshalb entschied sie sich, auch bei der Feuerwehr in ihrem Arbeitsort Bad Bederkesa aktiv zu werden. „Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass man auch Doppelmitglied sein kann“, erklärt Marleen.

Seit einem Jahr ist sie nun schon in zwei Wehren aktiv und unterstützt die Truppen bei Einsätzen. Für sie, sagt die 20-Jährige, sei das schnell zur Gewohnheit geworden und bringe viele Vorteile. Welche Aufgaben Marleen in ihren Feuerwehren erwarten und warum sie auch weiter Doppelmitglied bleiben möchte, seht ihr in der folgenden Reportage. Viel Spaß!

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Die Tageseinsatzbereitschaft sichern

Wenn eine Feuerwehr eine gewisse Anzahl an Mitgliedern zählt, müsste sie doch eigentlich einsatzbereit sein und bei Alarmierung ausrücken können, oder? Zumindest in der Theorie ist das so. Doch viele der Feuerwehrmänner und -frauen haben ihren Arbeitsort außerhalb des eigenen Wohnortes und sind somit am Tage nicht oder nur nach einiger Fahrzeit verfügbar, wenn es in der Heimatgemeinde brennt. Da kann es schnell kritisch werden, wenn der Meldeempfänger piept. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit, eine Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr abzuschließen, so wie es die 20-jährige Marleen getan hat. Denn dann sind die Mitglieder auch während ihrer Arbeitszeit schnell bei einem Einsatz zur Stelle. Tagsüber sind sie eben einsatzbereit für die Wehr des Ortes, in dem sich ihre Arbeitgeber befinden.

Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr in Niedersachsen

In Niedersachsen ist solch eine Doppelmitgliedschaft seit der Novellierung des Brandschutzgesetzes im Jahr 2012 möglich. Kompliziert, Mitglied in mehreren Wehren zu werden, ist es nicht. Und auch die Belastungen für die Mehrfachmitglieder halten sich in Grenzen: Denn im Gesetz wurde festgelegt, dass sich der Schwerpunkt der Tätigkeit in der Feuerwehr auf die Wohnsitzgemeinde beziehen sollte. Die ehrenamtliche Arbeit wird in der anderen Feuerwehr unterstützend geleistet. Sich zweiteilen muss also niemand.

Übungsdienst kann bei einer Doppelmitgliedschaft beispielsweise auch in der Freiwilligen Feuerwehr des Arbeitsortes abgeleistet werden. Ebenso können die beiden Wehren für ihre Mitglieder die Teilnahme an Ausbildungs- und Übungsdiensten abstimmen. Dienste werden außerdem gegenseitig anerkannt.

Erfahrungsschatz als Mitglied mehrerer Feuerwehren erweitern

Und es gibt noch mehr Vorteile, weiß beispielsweise Jörg Ellerbrake, stellvertretender Ortsbrandmeister in Imsum: „Marleen lernt in der anderen Wehr andere Einsätze kennen und bringt ihre Erfahrungen aus der anderen Wehr hier bei uns ein“, sagt er. Als Doppelmitglied gewinnt sie neue Erkenntnisse und lernt den Umgang mit anderem Equipment kennen. Dadurch kann sie auch die eigene Feuerwehr positiv unterstützen. Die Kameraden in Imsum freuen sich über diese Vorteile, sagt Jörg Ellerbrake.

Auch Jörg Steinkuhle, Ortsbrandmeister in Marleens Arbeitsort Bad Bederkesa, ist froh, dass die 20-Jährige seine Wehr unterstützt und so die Tageseinsatzbereitschaft der Wehr in der Kommune absichert. „Marleen macht ihre Aufgabe wirklich gut“, sagt er.

Mehrfachmitgliedschaft bei der Feuerwehr für ein starkes Ehrenamt

Und auch die 20-Jährige selbst bereut es nicht, diesen Schritt gegangen zu sein: „Doppelte Kameraden, doppelte Einsätze, doppelte Erfahrungen sammeln. Das ist klasse!“, zählt sie die positiven Aspekte auf.

Vor allem vor dem Hintergrund der Nachwuchssorgen im Ehrenamt sieht man eine Mehrfach-Mitgliedschaft in einer Feuerwehr gerne. Jörg Ellerbrake aus Imsum fasst es treffend zusammen: „Feuerwehrleute wollen helfen. Das wollen sie da tun, wo sie auch gebraucht werden … da geht auch eine doppelte Mitgliedschaft!

Werde Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Niedersachsen

Wenn du dich über die Arbeit der Feuerwehr informieren möchtest, neue Erfahrungen sammeln und in einem starken Team für das Ehrenamt aktiv werden willst, dann kannst du dich über die Möglichkeiten informieren, bei der Feuerwehr mitzumachen. Oder bist du schon Mitglied in der Wehr deines Ortes, möchtest aber auch Kameraden in einer anderen Feuerwehr, etwa an deinem Arbeitsort unterstützen? Dann kannst du bei der Freiwilligen Feuerwehr in deiner Nähe mehr erfahren! Auf unserer Seite kannst du dich direkt erkundigen, die Kameraden kontaktieren, Fragen klären und anschließend direkt aktiv werden. Leg jetzt los!

Februar 16, 2018 12:25

Geschichte der Feuerwehr

2024-03-05T16:09:42+01:00Februar 16, 2018 12:25 pm|

In drei Minuten zeigen wir Euch wie rasant sich die Feuerwehr technisch über die Jahrhunderte verändert hat. Was bleibt ist die Liebe zur Technik und die Gemeinschaft.

Wer auf dem Dachboden historisches wie Löscheimer findet, der Förderverein Feuerwehrmuseum Celle freut sich über Spenden! /

Wolfgang Lottmann, Förderverein Feuerwehrmuseum Celle: „Das Feuer war eigentlich schon immer Freund und Feind des Menschen. Dadurch, dass das Feuer immer wieder ausbrach und für Menschen Probleme darstellte, wurde natürlich auch immer wieder daran gearbeitet wie man das verbessern konnte, wie man den eigenen Schutz verbessern konnte.“

Bei dieser Handdruckspritze von 1897 war Muskelkraft gefragt. Im 18. Jahrhundert gab es nur einfachste Mittel wie Löscheimer, bei Bränden war man auf Nachbarschaftshilfe angewiesen.

„Bekannt sind aus der Geschichte die langen Eimerketten in denen ein voller Eimer durchgereicht wurde und wenn er an der Brandstelle ankam war er halb leer.“

Gerade das Wachsen der Städte erhöhte die Feuergefahr – war der Schaden passiert half die Versicherung: Sandra Maurer, VGH Versicherungen: „Im 18. Jahrhundert bedeutete ein Hausbrand häufig den persönlichen Ruin, die Betroffenen wurden zu Bettlern. Vor diesem Hintergrund entstand schon 1750 die erste Feuerversicherung, heute das Herzstück der VGH. Gemeinsam tragen viele den Schaden des Einzelnen.“

Für den Brandschutz ließ man sich im 19. Jahrhundert einiges einfallen.

„Die Firma Daimler hat 1880 auf der Feuermesse in Hannover die erste benzinbetriebene Pumpe vorgestellt. Die Feuerwehr Hannover, die Berufsfeuerwehr war die erste Wehr, die 1902 den ersten maschinellen Löschzug einsetzen konnte.“

Solch historisches Material zu bewahren hat sich dieser Verein sich auf die Fahnen geschrieben. Christine Stadie, Förderverein Feuerwehr Celle E.V.: „Ja, der Förderverein Feuerwehrmuseum Celle e.V. hat sich im Jahr 200 gegründet und wir verfügen bereits über 70 Mitglieder, die sich zur Aufgabe gemacht haben, historisches Feuerwehrgut zusammen zu tragen und zukünftig in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

Anfang des 20. Jahrhundert entwickelte sich die Technik rasant weiter, der motorisierte Einsatz wurde zum Standard. Stephan Stadie, Förderverein Feuerwehrmuseum Celle e.V.: „Das Feuerfahrzeug war ein Opel Blitz aus dem Baujahr 1958, es hat 800 Liter die Minute Pumpenleistung. Vom Aufbau her ist das sehr fortschrittlich weil in den 30er Jahren die Fahrzeuge noch teilweise gar kein Dach hatten. Also das Fahrzeug ist technisch so wiederhergestellt worden, dass man damit durchaus auch einen Brand bekämpfen kann.“

Doch was wäre die Technik ohne Menschen: die ersten Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen gründeten sich um 1850.

„Der Grundgedanke war, dass man eben junge Leute dazu bewegen wollte, freiwillig für die Feuerwehr aktiv zu werden. Und da lag es nahe, dass man die Sportvereine angesprochen hat, die Turnerbundschaften, und das ist der Ursprung für viele freiwillige Feuerwehren.“

Heute sind die Feuerwehren hochspezialisierten Helfer, wenn es darum geht zu retten, löschen, bergen und zu schützen. Brände machen nur noch ein Drittel ihrer unzähligen Einsätze aus. Blickt man zurück auf die Geschichte der Feuerwehr bleiben vor allem zwei Dinge, Gemeinschaft und Technik. Die Technik hat sich verändert, die Gemeinschaft bleibt.

November 22, 2017 11:18

Schnuppertag bei der Feuerwehr Bunde

2024-03-05T16:04:30+01:00November 22, 2017 11:18 am|

Als letzte Gemeinde im Landkreis Leer stand Bunde bisher ohne Jugendfeuerwehr da. Doch das soll sich ändern. Darum haben die Jugendwarte Arno Yzer und Sven Vreyborg, die sich künftig um die Nachwuchsarbeit der Bunder Feuerwehr kümmern wollen, am Samstag zum Schnuppertag eingeladen. Rund 21 Kinder kamen an diesem Tag, um die Feuerwehr kennen zu lernen.

Schnuppertag mit Einbindung der Nachbargemeinde: Jugendfeuerwehr zum Anfassen

Die äußeren Bedingungen mit Regen waren denkbar schlecht. Trotzdem zeigten sich die 21 Kinder und Jugendlichen begeistert von der Technik und den Möglichkeiten, die sich künftig ergeben sollen. Auch die benachbarte Jugendfeuerwehr Holthusen, unter der Leitung ihrer Jugendwartin Mareike Riemeyer sind zu dem Schnuppertag eingeladen worden, um so den „Neulingen“ Rede und Antwort zu stehen.

Nach einer Vorstellungsrunde wurde den interessierten Kindern und Jugendlichen die Jugendfeuerwehrarbeit erläutert. Im Anschluss erklärten die beiden Betreuer Karin Leemhuis und Tobias Franken, die die zwei Jugendwarte unterstützten, die Einsatzfahrzeuge der Wehr und führten den Mädchen und Jungen hierbei einige Gerätschaften vor. Hierbei konnten die Jugendlichen auch selber Hand anlegen.

Jetzt wird es ernst, der erste Dienst steht an

Der erste Dienst ist am 11. November. Erst in den Folgemonaten wird sich zeigen, wie viele Kinder wirklich Interesse haben, dauerhaft in der Jugendfeuerwehr zu üben, zu spielen, sich einzubringen und ganz allmählich an die Arbeit der Feuerwehr herangeführt zu werden, so Ortsbrandmeister Hans-Hermann Leemhuis. Mitmachen können alle Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren aus der Ortsgemeinde Bunde.

Inzwischen wurde die Jugendfeuerwehr gegründet. Herzlichen Glückwunsch von „Ja zur Feuerwehr!“

Falls Ihr auch eine Jugendfeuerwehr gründen wollt und Unterstützung beim Schreiben der Einladung benötig, die findet Ihr hier.

August 21, 2017 12:35

Die Berufung zum Beruf machen

2024-03-05T16:03:28+01:00August 21, 2017 12:35 pm|

Die Berufung zum Beruf machen: Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau

Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen, andere Gemeinden können eine Berufsfeuerwehr aufstellen. Die Berufsfeuerwehren in Niedersachsen befinden sich in den Städten Braunschweig, Cuxhaven, Delmenhorst, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven und Wolfsburg. Hier besteht die Möglichkeit als hauptberuflicher Beamter/ hauptberufliche Beamtin in verschiedenen Laufbahnen der Fachrichtung Feuerwehr tätig zu sein.

Die allgemeinen Voraussetzungen für eine Bewerbung bei der Berufsfeuerwehr sind folgende:

  • Sportliche Fitness
  • Feuerwehrdiensttauglichkeit

Die Zulassungsvoraussetzungen zum Vorbereitungsdienst (der Ausbildung) sind je nach Laufbahngruppe unterschiedlich.

  • Für die Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt:
    Eine Berufsausbildung, in einem für den Feuerwehrdienst geeigneten Ausbildungsberuf, auch Rettungsassistent/-in, Notfallsanitäter/-in
  • Für die Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt:
    Ein Studium der Ingenieur – oder Naturwissenschaften bzw. eines ähnlich geeigneten Studienganges mit Bachelorabschluss oder vergleichbarem Hochschulabschluss
  • Für die Laufbahngruppe 2, 2. Einstiegsamt:
    Ein Hochschulstudium der Ingenieur- oder Naturwissenschaften bzw. eines ähnlich geeigneten Studienganges mit Masterabschluss oder vergleichbarem Hochschulabschluss

Die Berufsfeuerwehren haben hierzu einen Informationsflyer erstellt.

Hier Flyer downloaden

Weitere Informationen und Ansprechpartner findest Du bei den Gemeinden bzw. direkt bei den Berufsfeuerwehren vor Ort.

Braunschweig, Cuxhaven, Delmenhorst, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven, Wolfsburg

Feuerwehr für Jedermann

2024-03-05T16:01:57+01:00August 17, 2017 2:15 pm|

Eine wahre Begebenheit, wie ein Quereinsteiger zur Freiwilligen Feuerwehr kam und nun ein fester Teil der Gemeinschaft geworden ist. Mit dem Umzug in die kleine Gemeinde Tespe suchte Thorsten Fellmann Anschluss an das Ortsleben. Hier beschreibt er, was ihn motiviert hat beizutreten und wie er die Freiwillige Feuerwehr kennengelernt hat.

Eine wahre Begebenheit, geschehen im Ort Tespe

Im Sommer 2016 haben meine Frau, meine 6 Monate alte Tochter und ich uns entschieden, aus Hamburg ins Umland zu ziehen – und stießen auf den Ort Tespe, unsere neue Heimat am Deich. Frisch angekommen musste ich mich natürlich erst einmal informieren, was meine neue Wahlheimat an Gesellschaftsleben zu bieten hat und stieß auf verschiedenste Vereine und Gruppierungen in der gesamten Elbmarsch – darunter auch die Freiwillige Feuerwehr.

„Mensch“, dachte ich mir, „ist ja toll, dass sich ein Ort wie Tespe eine Feuerwehr leisten kann“. Mehr aus Neugier besuchte ich also die Homepage (www.feuerwehr-tespe.de) und las mich in das Thema ein. Plötzlich wurde mir klar, wie sich ein Dorf wie Tespe eine eigene Wehr leisten kann: Alle Feuerwehrmitglieder arbeiten hier ehrenamtlich und bekommen keinen Cent für ihre Arbeit. Und dann war da noch dieser kleine Button auf der Webseite: „Stell dir vor, du drückst und alle drücken sich“… Was sollte denn das heißen? Nach kurzer Recherche war schnell klar: Hier gibt es gar keine andere Feuerwehr! Wenn es brennt, müssen die freiwilligen Feuerwehren ausrücken, Berufsfeuerwehren sind erst in großen Städten Pflicht… und plötzlich überkam mich das Gefühl, dass von dieser Truppe unter Umständen ja auch das Leben meiner Familie abhängen kann. Schnell war mir klar: Die will ich unterstützen!

Ein Gespräch mit dem Ortsbrandmeister

Einen Förderverein scheint es zu geben, eine aktive Wehr, Altersabteilung, Jugend usw., aber wie soll das überhaupt aussehen und wo genau soll ich denn bitte mit meinen 35 Jahren anfangen? Wenn man das Feuerwehrauto nur aus Kinderbüchern, als Spielzeugauto und aus den Nachrichten kennt, dann ist der innere Schweinehund doch größer als man denkt. Aber Ausreden zählen nicht! Noch einmal das Bild der Familie in den Kopf gerufen und zum Telefon gegriffen, einen Ortsbrandmeister (Was ist denn das?) angerufen und völlig kleinlaut mein Anliegen erklärt: Neu, ahnungslos, unwissend aber motiviert sucht Informationen zwecks Engagement. Ein freundliches Lachen und Herr „nenn mich Bernd, wir sind schließlich alle Kameraden!“ Block bot an, mich einfach mal zu besuchen und mir zu erzählen, worum es bei der ganzen Sache geht.

Während unseres Termins wurde dann schnell klar: Freiwillige Feuerwehr ist so ganz anders als ich mir das vorgestellt habe. Es sei es eine bunte Truppe, viele verschiedene Charaktere unterschiedlichster Alters- und Ausbildungsstufen, die eines eint: gemeinsam eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, die im Ernstfall professionelle Brandbekämpfung und Hilfeleistung gewähren kann. Dazu gehört eine Menge persönliches Engagement, gerade was Fortbildungen und Übung angeht. Meine Angst, ob ich zu alt oder zu untrainiert sei, wurde mir schnell genommen: „Schau es Dir doch einfach an, ob Du zu uns passt und wir zu Dir! Wir treffen uns jeden 1. Mittwoch im Monat zur Gesamtwehrübung und sonst mittwochs für freiwillige Übungen.“

Feuerwehr zum Erleben und Anfassen

Alle Gerätschaften müssen sorgfältig überprüft werden. Foto: Bernd Block

Gesagt, getan! Am Mittwoch ging es also erstmalig auf zur Feuerwehr und ins Ungewisse. Und was erwartete mich da? Feuerwehr zum Erleben und Anfassen – ein herzliches Willkommen und ein Haufen verrückter Menschen mit großem Herz. Es gab kein Auslachen für meine Ahnungslosigkeit, keine dummen Sprüche über meine technischen Wissensdefizite – vielmehr die große Bereitschaft, mich für die Feuerwehr zu begeistern: das erste Mal in ein Feuerwehrauto einsteigen, die Pumpe aus der Nähe sehen, das ganze Gerät begutachten, von Einsätzen erzählt bekommen – und zack waren drei Stunden im Flug vorbei und mir klar: Da willst Du mitmachen – so aktiv wie möglich! Also gleich noch einmal den Ortsbrandmeister angerufen und gebeichtet: Erster Eindruck super, was soll ich tun? Antwort: Einfach mittwochs kommen und Augen und Ohren aufhalten! So ging es also die nächsten Wochen los: Mindestens einer von der Truppe nahm sich immer meiner an und zeigte mir in Ruhe alle Geräte – ganz ohne Druck und einfach nebenbei. Am dritten Abend kam auch schon meine Ausrüstung: Schutzanzug, Handschuhe, Stiefel, Helm und „Ausgehuniform“.

Grundausbildung und Praxis

Dann sollte meine offizielle Grundausbildung schnell starten: Ein Erste-Hilfe-Kurs und dann der Truppmann I – die erste Ausbildungsstufe, die jeder Anwärter durchläuft, um ein Grundverständnis für die gesamte Materie zu bekommen. Wie läuft ein Einsatz ab? Was für Geräte liegen eigentlich auf einem solchen Auto? Wo kommt denn das Wasser her und wie viel kann ich entnehmen? Wie knote ich jemanden sicher fest und seile ihn oder mich aus größerer Höhe ab? Wie rette ich jemanden aus einem verunfallten Fahrzeug? Wie gehe ich mit Chemikalien um? Wie verteidige ich den Deich im Notfall? Und nicht zuletzt: Wie schütze ich mich am besten in solchen Situationen? 1000 und mehr Fragen wurden gestellt und beantwortet – dienstags und donnerstags Abend, von Ausbildern, die mit Spaß an der Sache wie alle ihre Freizeit investieren. Samstags dann die Praxis: das erste Mal Abseilen, gesichert mit dem eigenen Knoten, das erste Mal mit Blaulicht zum simulierten Einsatz und richtig „löschen“, das erste Mal einen Feuerlöscher ausprobieren, das erste Mal Funken und so vieles mehr…

Prüfung bestanden

Am Schluss der 5-wöchigen Ausbildung (die auch neben dem Beruf funktioniert hat) war dann die Abnahme durch die Prüfer – der gesamte Kurs hat bestanden. Puh!. Aber wer denkt, dass die Ausbildung jetzt vorbei ist, der irrt: Jetzt geht es erst richtig los! Wer möchte, kann so vieles lernen, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Funkerlehrgang? Maschinistenlehrgang? Atemschutzgeräteträgerlehrgang? Die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt und das Einzige, was Du investieren musst, ist Deine Zeit. Und ganz nebenbei: Die Ausbildungen und Fortbildungen der Feuerwehr sind bei vielen Arbeitgebern hoch anerkannt und bei einigen bereits Einstellungsvoraussetzungen!

Also, einfach vorbeikommen, diesen Mittwoch 19 Uhr, am Gerätehaus der Feuerwehr. Keiner beißt, der Haufen ist locker und herzlich und das Ehrenamt kann Spaß machen und erfüllend sein. Und wer keine Zeit hat sich aktiv zu beteiligen, wird einfach Mitglied im Förderverein – denn jede Hilfe zählt!

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