Die meisten Feuerwehrleute starten und bleiben bei der Freiwilligen Feuerwehr. Manche entscheiden sich aber auch dazu, das Helfen zu ihrem Beruf zu machen. Die Berufsfeuerwehr Wolfsburg hat uns einen Einblick in den „Alltag“ einer Berufsfeuerwehr gegeben. Wer bei der Berufsfeuerwehr arbeiten kann, welche Aufgaben die Beamten haben und was sie noch alles tun, außer Leben zu retten, seht ihr in dieser Reportage. Viel Spaß!
Die Berufsfeuerwehr in Niedersachsen
In Niedersachsen schützen mehr als 125.000 freiwillige Feuerwehrleute die Bevölkerung vor Bränden und anderen Gefahren. Dieses wichtige Ehrenamt üben die Kameraden und Kameradinnen neben ihrem Beruf aus. Doch manchmal ist das noch nicht genug. Sie machen das Helfen zu ihrem Beruf und sind als Berufsfeuerwehrleute tätig.
Alle 11 Berufsfeuerwehren in Niedersachsen
Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen, andere Kommunen in Niedersachsen können eine Berufsfeuerwehr aufstellen, ausrüsten, unterhalten und einsetzen. In Niedersachsen gibt es derzeit elf Berufsfeuerwehren, nämlich in Cuxhaven, Delmenhorst, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven und Wolfsburg sowie zwei hauptamtliche Wachbereitschaften in Emden und Hameln.
Wer mitmachen will, für den sind körperliche Fitness und eine abgeschlossene Berufsausbildung schon ein guter Start.
Arbeiten bei der Feuerwehr – mit Ausbildung oder Studium wird es möglich!
Bei der Berufsfeuerwehr wird zwischen dem mittleren und dem gehobenen Dienst unterschieden.
Jacinta Kempfer ist 32 Jahre alt und Brandmeisterin bei der Berufsfeuerwehr Wolfsburg. Nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung zur Ergotherapeutin hat sie durch Zufall von der Stelle bei der Wolfsburger Berufsfeuerwehr erfahren und sich direkt beworben. Nachdem sie die wichtigen Einstiegstests bestanden hatte, konnte sie mit ihrer Ausbildung beginnen. Wer ein abgeschlossenes Studium an einer FH oder Uni hat, kann sogar gleich in die gehobene Beamtenlaufbahn einsteigen. So wie Michael Kohl. Er hat Produktionstechnik studiert und ist nun Brandoberinspektor bei der Berufsfeuerwehr Wolfsburg.
„Bei der Berufsfeuerwehr kann man technische Erfahrungen und Gelerntes aus dem Studium verwenden. Das ist klasse“, sagt er und fügt hinzu: „Für mich ist die Mischung aus Technik und der Zusammenarbeit mit den Menschen – egal ob in der Wache oder im Einsatz – das, was das Gesamte so interessant macht.“
Die ersten sechs Monate Grundausbildung sind bei der Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann und zur Berufsfeuerwehrfrau gleich. Neben der Feuerwehrtechnischen Ausbildung stehen unter anderem
- Maschinenlehrgänge,
- der Sprechfunkerlehrgang,
- der Technische Hilfeleistungslehrgang
- die Kettensägenausbildung auf dem Programm.
Die Feuerwehr-Azubis werden dabei von ihren direkten Kollegen ausgebildet. Das bedeutet, sie erhalten Fachwissen aus erster Hand. Insgesamt dauert die Ausbildung für die Berufsfeuerwehr 2 ½ Jahre.
Der Dienst bei der Berufsfeuerwehr
Gearbeitet wird im 24-Stunden-Schichtsystem, so wird die Bereitschaft rund um die Uhr garantiert.
Um den Aufenthalt in der Wache so angenehm wie möglich zu gestalten, stehen den Kollegen Ruheräume, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wer 24 Stunden am Stück zusammenarbeitet, braucht eben auch am Arbeitsplatz alles, um fit und einsatzbereit zu sein.
Feuerwehrmann oder -frau in Wolfsburg – so arbeiten die Kollegen vor Ort
Wenn im Stadtgebiet Wolfsburg ein Anruf unter der 112 eingeht, dann ist immer ein Beamter der Berufsfeuerwehr am Telefon. Die Leitstelle nimmt die Notrufe entgegen und gibt die Informationen an die entsprechenden Einsatzkräfte weiter. Auch die Notfallsanitäter des Rettungsdienstes sind Berufsfeuerwehrleute, die sich auf die medizinische Hilfe bei der Feuerwehr spezialisiert haben. Gemeinsam helfen sie dort, wo immer sie gebraucht werden; in einer 48-Stunden-Woche und bis zum 60. Lebensjahr.
Spezialausbildungen bei der Feuerwehr – Tauchen, Abseilen und mehr
Besonders interessant machen die Ausbildung und den späteren Beruf viele Spezialausbildungen, an denen die Feuerwehr-Azubis teilnehmen können. So gibt es in Wolfsburg die Möglichkeit, eine Tauchausbildung zu machen – oder man lernt, sich aus großer Höhe sicher abzuseilen.
„Ich konnte mir früher nicht vorstellen, mal einen Lkw-Führerschein zu machen oder mal einen Anhänger rückwärts zu schieben. Und jetzt kann ich sowas – und das ist wirklich toll. Oder auch das Tauchen…!“, freut sich Jacinta.
Für Michael hat der Job bei der Berufsfeuerwehr Beruf und Berufung vereint. „Ich denke, das trifft bei vielen Feuerwehrleuten zu!“, sagt er. Und auch für Jacinta war der Weg zur Berufsfeuerwehr der richtige: „Man kommt mit einem guten Gefühl nach Hause und man geht mit einem guten Gefühl zur Arbeit“.
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