Darjas Onkel kam im Alter von nur 16 Jahren beim Löschen eines Waldbrandes ums Leben. Als Darja als Teenager davon erfuhr, verwarf sie aus Rücksicht auf ihre Familie den Gedanken, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. 15 Jahre später tat sie es doch, mit der Geschichte ihres Onkels im Herzen… Viel Spaß beim Anschauen der folgenden Reportage!

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Retter gesucht – in den Fußstapfen des Onkels

Darja Kröplin ist Betriebswirtin und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hohenhameln. Im Teenageralter reifte in ihr erstmals der Gedanke, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten und sich ehrenamtlich zu engagieren. „Ich habe das auch Zuhause bei meiner Familie erwähnt, aber bin letztendlich auf keine Reaktion beziehungsweise einfach nur auf Schweigen gestoßen. Später habe ich dann herausgefunden, warum…“, sagt Darja.

Der Heidebrand – Waldbrandkatastrophe im Jahr 1975

Am 10. August 1975 ist Darjas Onkel, Hartmut Oelkers, im Alter von gerade einmal 16 Jahren bei Deutschlands bis dato größter Waldbrandkatastrophe ums Leben gekommen ist. 1975 war der Sommer sehr heiß, es herrschten ideale Brandbedingungen. Am 8. August brach ein erster Flächenbrand nahe der Ortschaft Stüde in der Südheide aus, der so außer Kontrolle geriet, dass er zu einer riesigen Waldbrandkatastrophe wurde. Heute ist er bekannt als Heidebrand. Aus dem gesamten Bundesgebiet waren etwa 15.000 Feuerwehrleute mit 3.800 Feuerwehrfahrzeugen im Einsatz. Auch die Polizei, der Bundesgrenzschutz, der Zoll, das Technische Hilfswerk und die Forstverwaltung sowie Hilfsorganisationen wie das DRK, die Johanniter, die Malteser oder auch der Arbeiter-Samariter-Bund unterstützten.

Die Helfer mussten oft mit unwegsamem Gelände und Löschwassermangel kämpfen, was die Einsätze erheblich erschwerte. Bei dem Brand in der Lüneburger Heide sowie im Wendland wurden insgesamt über 8000 Hektar an Wald-, Moor- und Heideland sowie einige Gebäude vernichtet. Bei der bis dahin größten Brandkatastrophe in der Bundesrepublik Deutschland verloren sieben Menschen ihr Leben, darunter fünf Kameraden der Feuerwehr. Erst am 17. August, also neun Tage nach Ausbrechen des ersten Feuers, waren alle Brände gelöscht, am 18. August wurde der Katastrophenalarm für beendet erklärt.

Was würde mein Onkel sagen?

Unter den Opfern des Heidebrandes war auch Hartmut Oelkers, der damals Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hohenhameln war und kurz vor seinem 17. Geburtstag stand. Er hatte gerade seine Ausbildung begonnen, als sein Leben tragisch endete. Wie Darja heute berichtet, war der Trupp mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, als der Wind drehte und die Gruppe vom Feuer eingeschlossen wurde. Einige Männer konnten sich retten, aber fünf von ihnen sind zurückgeblieben. Das Ehrenmal befindet sich heute genau an der Stelle, an der das Fahrzeug damals verbrannte und die fünf Kameraden ums Leben gekommen sind.

Erst jetzt, wo ich länger hier bin, habe ich mich auch mit vielen Freunden unterhalten, die bei der Freiwilligen Feuerwehr sind. Ich habe mir viele Gedanken gemacht – auch, was eigentlich mein Onkel dazu sagen würde oder gesagt hätte, wenn ich der Freiwilligen Feuerwehr beitrete“, sagt Darja.

Als aktives Feuerwehrmitglied weiterbilden und mithelfen

Seit etwa einem Jahr ist sie nun Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Hohenhameln im Landkreis Peine. Darja legt Wert darauf, aktiv mitzumachen und sich auch weiterzubilden. Demnächst besucht sie beispielsweise den Sprechfunkerlehrgang und bis zum Sommer wird sie den Atemschutzgeräteträger-Lehrgang absolvieren. „Der Feuerwehr beizutreten war eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Ich habe ganz tolle, hilfsbereite Kameraden und habe auch für mich das Gefühl, dass ich genau das Richtige tue, weil ich damit Leuten helfen kann“, ist sich Darja sicher.

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In den Fußstapfen des Onkels; Foto: JzF-Video